Monday, November 29, 2010

QU!NK your Planet, QU!NK your Self

-in English, about QU!NKS and me:
http://paxus.wordpress.com/2010/10/17/quinks-and-tobias/





QU!NK your Planet, QU!NK your Self!

Von Markus Tobias Kempf


Der QU!NK ist neu- und doch kennen wir ihn alle:

Es sind diese Moment im Leben, in denen uns die Sonne aufgeht-oder doch ein Licht, in dem wir „life as usual“ neu betrachten: Ich bin berührt durch die unverhoffte Begegnung mit einem Seelenverwandten, komme auf einem Berggipfel an und schaue auf eine neue Welt, ein Neugeborenes blickt Dir tief in die Seele, oder auch „nur“ das Stück Bioschokolade, das Deinen Tag rettet- all das sind QU!NKS. Allesamt Gelegenheiten, unserem Sein dauerhaft eine neue Bedeutung und Richtung zu geben.


Was ist ein QU!NK?

QU!NKS schaffen eine Wahrnehmung von Einssein mit etwas, oder gar mit dem All, ein Tor aus dem kleinen Jetzt in das Immerdar. Nicht immer machen wir was draus: schließlich stürzen selbst nach dem schönsten Festival, der Hochzeit oder dem Urlaub gleich wieder alle Alltagssorgen auf uns ein. Und doch besteht da die Möglichkeit einen Kurswechsel im Sein vorzunehmen. Wer bin ich in meinen besten Momenten, wenn ich im Flow bin, sich das Universum zu meinen Gunsten zu verschworen haben scheint: Pronoia!


Survival Paradigm

Als ich mit vierzehn begann, in der Jugendumweltbewegung aktiv zu werden, tat ich dies eher aus der Paranoia vor Tschernobyl, Nato-Doppelbeschluß und Artensterben. Da muß man doch was tun! Logisch, daß aus einem „Kempf“ ein Kämpfer wurde: Ich lernte asiatische Kriegskünste, sah meine GefährtInnen vor Wasserwerfern und dem Burn-Out fallen, und daß unser geistiges Erbe noch immer dem Paradigma von Sünde, Entweder-Oder und Feindbildern (böses Weltwirtschaftsforum Autofahrer/ Fleischesser) oder auch der Medizin entsprang: Da ist ein Krebsgeschwür, und wenn wir es nur wegschneiden, kann der Mann, die Frau wieder ans Band oder ins Büro. Unser ganzes Gesichtsfeld war eingenommen von den kollektiven Traumata unserer Zeit, von „A“ wie „Atomaren Holocaust“ bis “Z“ wie „Zerstörung des Regenwaldes“. Wenig Zeit nur blieb, um das Zeitalter nach der Revolution zu visionieren.


Die Lücke

Ich begann angeregt von meinem Studium der Gesundheits- und Erziehungswissenschaften zu untersuchen, warum der Fokus auch von Religionen, Journalismus, Innen- und Außenpolitik, linkem Aktivismus, Stammtischgesprächen und Kaffeekränzchen so sehr auf den Traumata, den Bränden, dem Schmerz, der Sünde, dem „Anti-“ eingestellt ist. Und machte eine erstaunliche Feststellung: Unser menschliches Betriebssystem, die Software, die unserem Sein und Handeln zugrunde liegt, enthält zwar ein riesiges Instrumentarium zur Wahrnehmung, Beschreibung und Transzendenz negativer Zustände- aber es ist verbal verkrüppelt, was den Umgang mit dem Guten, Wahren und Schönen betrifft! Wir reden einfach nicht drüber, wenn es uns gut geht, auch, weil uns schlicht die Worte fehlen.


Ein wohlsortiertes Gruselkabinett

Das Haus unserer Seele hat einen wohlsortierten Keller, in dem wir, fein eingeglast, etikettiert und mit Datum versehen, all die Erinnerungen lagern und pflegen, die uns Narben zufügten, ob dem Körper oder der Seele, uns oder selbst unseren Vorfahren oder FreundInnen, sowie die Angst vor zukünftigen Verletzungen. Auf dem Dachboden dagegen lagern in einem einzigen staubbedeckten Haufen unsere angenehmen Erinnerungen. Meist ist nur das zuoberst noch zugänglich und beschreibbar. Es würde uns schwerfallen, daraus unsere Biographie als eine Symphonie des Erhebenden darzustellen, oder gar als Zukunft zu komponieren.



Ein neues Wort

Nach weiteren Such- und Wanderjahren zwischen Gorleben, der „Battle of Seattle“1999, den wunderbaren Ecotopia Gatherings und gelebter Vision in einer großen Gemeinschaft in Virginia saß ich sommers im Lebensgarten Steyerberg bei meinem Freund Armin. Elf Jahre zuvor hatten wir mit dutzenden Weggefährten das Umweltfestival „Auftakt“ manifestiert. Ein konkreter Impuls für Zehntausend junge Menschen, vielfältige Projekte in die Welt zu bringen, unsere Foodcoop in Bielefeld nur eines davon.


Wie könnten wir dieses Etwas denn benennen- das Gegenteil von Trauma, ob es die Einzelne trifft, oder- wie Auftakt oder Woodstock- Zehntausenden die Socken auszieht? Ob ein kleiner Lichtblick, der jemandes Depression erhellt- oder eine Erleuchtung wie die des Buddha, die Jahrhunderte lang die Seelen von Millionen Menschen entzündet?“ “Das ist ein „QU!NK“! Der macht uns quinky, läßt uns andere quinken, oder wenn wir mal Inspiration brauchen: QU!NK me up, Scottie!“ „O.K., das nehmen wir!“.


Festivals, Celestial Body Work und I.dentity D.esign

Ich schrieb mich am Tag drauf bei der dort neu eröffneten GAIA-University ein. Für mein Diplom in Event Management und -Design anhand eines Pilot-Festivals wollte ich ergründen, was genau förderlich ist, damit aus einem „akuten QU!NK“ ein „chronischer QU!NK“ wird, aus der guten Erfahrung und Absicht eines Einzelnen eine Lawine an gutem Karma. Wenn wir mit unserem menschlichen Genius es schaffen, Atom-U-Boote zu bauen, deren Sprengköpfe Hunderten von Millionen Verderben bringen- wie kann das Gegenteil davon aussehen? Die Saat für Celestial Body Work war gelegt: Ich würde der Annahme Hand, Fuß, Herz und Hirn verleihen, daß das System Mensch-Erde-Sonne genauso auf heilende Absicht und Impulse anspricht, wie ein Einzelkörper auf Rolfing, Akupunktur oder Haptonomie- vor allem, wenn wir in Resonanz gehen mit dem Göttlichen uns uns. Die Wüste Nevadas wurde ein erstes Testgelände für dieses Vorhaben.

Laborversuch in der Wüste: Burning Man!

Innerhalb des „Burning Man“-Festivals bauen wir letztes Jahr mit einem bunten Team das „Villages in the Sky“-Camp. Zwischen dem Bau von Zirkuszelt und Windturbinen, veränderten Bewußtseinszuständen und den atemberaubendsten interaktiven Kunstwerken dieses hübschen Planeten schaffen wir einen Raum, in dem die Teilnehmenden sich selber neu erschaffen können für eine Woche: I.dentity D.esign. Weg vom „ich bekämpfe mein böses Ego“, hin zu „das Selbst als Kunstwerk“, eingerahmt von Hunderten Quadratmeilen Salzstaub, bizarren Bergen, stahlblauem Himmel und 50000 Mitspielern. Express yourself. Your new Self. Auf der „Geilsten Party der Welt“(O-Ton vieler Burning Man-VeteranInnen).


MegaQU!NK 2012: Großer Wandel statt Armageddon

Und nun steht uns die „Greatest Party of all Time“ noch bevor: Ja, es gibt die Klimakatastrophe und Peak Oil- doch was, wenn der 21.12.`12 nicht Armageddon bedeutet, die strafende Flammenhölle manch fundamentalistischer Christen, Pessimisten und Endzeitverliebten, sondern, dank eines schnell wachsenden globalen Bewußtseins durch Neue Medien und weltweite Rituale und Aktionen (wie z.B. am 10.10.10 von 350.org), die Chance eines evolutionären Neubeginns? Was, wenn nicht da draußen die Götter auf Wolken sitzen und mit Hagel und Geschenken um sich werfen- wenn sie stattdessen in uns darauf warten, daß wir selber das Paradies neu deklarieren, das diese Welt sein könnte? Daß doch genug für alle da ist- und Umverteilen glücklich macht, wie die Initiative der 40 Milliardäre zeigt, die eine Hälfte ihres Vermögens der Wohlfahrt zu spenden? Was, wenn Berlin Teil eines planetaren Chakras ist, das, einst böse, dann geteilt, nun gekonnt gekitzelt, ein gewaltiges wohliges Schauern durch die Welt rinnen lassen kann? Wir sind", sagt die amerikanische Buddhistin und Systemtheoretikerin Joanna Macy, „gleichzeitig Sterbebegleiter einer alten Welt und Hebammen der neuen Welt“.





Alliierte gesucht: Berlin2012 als Festival der Bewußtseins(r)evolution

Es kann nun sein, daß ich diese Party nicht alleine organisieren kann :-). Ausserdem braucht es ja auch noch Feste in Ulan Bator, auf Mount Shasta und zu Füßen von Uluru, sowie in New York und Hawai'i. Falls Du Dich in diesem Sinne einbringen möchtest, beschreibe in einer kurzen Email Deine SuperheldInnen-Qualitäten- wer bist Du, wenn Du Dich ordentlich vom Leben QU!NKEN läßt? Laßt uns in der Adventszeit mal die Kerzen vorglühen: zwei Jahre sind ein guter Zeitraum, um so manchen Phönix aus der Asche unserer sterbenden Alpträume steigen zu lassen- und den Glückstraum eines schwangeren Planeten zu gebären...

QU!NK on...and may all beings be happy!

Markus Tobias Kempf




Der Autor ist Diplom-Event Manager, Vater eines Neugeborenen, und lebt im Fläming bei Berlin.

Als sechstes Kind einer Pfarrersfamilie wurde es ihm in die Wiege gelegt, Experte für angewandtes Gemeinschaftsleben in Europa und Amerika zu werden. Ein besonders Anliegen ist es ihm, Brücken zu bauen zwischen den Kulturen der Welt.


Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort

Und die Welt hebt an zu singen

triffst Du nur das

Zauberwort

(von Eichendorff)


QU!NKs in Medien und Literatur:

-„The Community Solution“, ein Video über die Einladung Cubas an australische Permakultur-DesignerInnen, aus der Notlage von Peak Oil die ökologischste Nation der Welt entstehen zu lassen (Suche bei google videos )


-„Flow“, die Untersuchung von Csikszentmihalyi über Zustände erhöhter Leistungsfähigkeit im Sport, in der Kunst und Wissenschaft, in denen alles wie von selbst zu gelingen scheint


-„Peak Experience Education“, Abraham Maslows Vorschlag für eine radikal neu ausgerichtete Pädagogik und Psychologie


-QU!NK Regionen im wahren Leben: seit 1967 zeigen www.TwinOaksCommunity.org, das Wendland, der Fläming südwestlich von Berlin und viele andere Gemeinschaften auf dem Land und in den Städten dieser Erde, was möglich ist, wenn wir die Synergien des menschlichen Potenzials vor Ort bündeln: Nicht nur „Another World is Possible!“, sondern „Another World Exists!“ => www.eurotopia.de


-Gelebte Utopie: www.Ecotopia2011.org , seit 21 Jahren das bunteste für positive Ansätze in Aktivismus, Wissenschaft, Kunst, Heilung, Musik und Theater, was Europa zu bieten hat-klein, aber oho, für Menschen aller Altersgruppen, Hautfarben, Identitäten und gaiaphilen Bestrebungen. 1.-21. August in Wiesenburg/Fläming, 80km südwestlich von Berlin

Thursday, July 9, 2009

Villages in the Skies goes Rainbow... and beyond!



Fremde, Freunde, Mutter, Schwestern, Nichten, Neffen & Nachbarn, geliebte Stefanie!

Ich bin unterwegs zur vierten Etappe meiner Reise: Zum Rainbow Gathering in New Mexico(siehe Photo mit Medicine Story, Damacio Lopez und meiner Kollegin Sara Tansey), unweit der Trinity Test Site, wo 1945 die erste Atombombe unsere Erde erzittern lies. Interdependence Day.

Doch bevor ich dort ankomme, ein Rueckblick in drei (Ab-)Saetzen!
New York City, am 4.6., war ein Wiedersehen mit meinem alten oekotopianischen Freund und Arbeitgeber Paxus, meiner neuen Kollegin Sara, und Maya Solovey, einer wunderbaren Liedermacherin, die Du Dir im Juli das erste Mal in Europe, in Berlin anhoeren und -sehen kannst... und mit Arrow und Teagan. Die wohnen im East Village, am Tompkins Square Park, in einem legalisierten squat (besetzten Haus), von dessen Dach man eine wunderbare Sicht auf die Skyline von Manhattan hat.
Am Sonntag wollte ich eigentlich zur Greater Allen Cathedral in Harlem, einer der groessten schwarzen Gemeinden in den USA, deren Gospelchor mir zu Jan's Konfirmation empfohlen wurde (mein supakuhler Neffe :-). NYC ist allerdings zu recht beruechtigt fuer ein Ueberangebot an allem. So musste ich naemlich dann waehlen zwischen dieser Kirche, und der von Teagan, Middle Collegiate, in einem 300 Jahre alten niederlaendischen Bau auf der 6th Avenue. Der Gottesdienst wurde abgehalten von einer lesbischen schwarzen Pfarrerin und einem schwulen, verheirateten Pfarrer (nicht miteinander), die uns auf die Pride Week aufmerksam machten, und uns alle einzeln begruessten. Alles anders hier. Fast unterschlagen haette ich eine wunderbare Contact Improvisation TanzJam, nach der ich noch stundenlang mit zwei netten Mittaenzern auf dem Buergerinnensteig kloente. Auch von zu Hause aus zugaenglich ist Alex Grey, der "psychedelische Kuenstler", den ich zum zweiten Mal zu seinem Vollmonatlichen Ritual und Vortrag besuchte: www.alexgrey.com - Einsichten in die Lebendigkeit unseres Inneren zwischen Liebe, Zeugung, Geburt, Pflege und Sterben.

Twin Oaks feierte am 14.6. Level 42- nicht die Band, sondern den Fakt, dass 1967 acht Studierende auf ein paar Hundert Morgen Land bei Washington DC sich daran machten, den Traum von Frieden, Liebe und Freiheit zu leben, waehrend auf der anderen Seite der Erde ihre Brueder und Vaeter Vietnam verwuesteten.
Eine Reihe alter Freundinnen und Freunde tauchte auf zu puppet show, Frauenquintett, Buffett mit Unmengen selbstgezogenem Salad, Gemuese, Kaese und Getier, und einer fetten Tanzpartie. Von ersterem verpasste ich so einiges, weil mein Herz durch eine Transatlantikkabel(satelliten?)verbindung direkt nach Marburg reiste, so dass ich endlich wieder mit Stefanie skypophonieren konnte (wenn auch ich sie leider nicht sehen konnte- bloeder alter Mac!). Eine Woche drauf lud ich dann alle ein, zur Sommersonnenwende sich selber neu zu erfinden. Sei es stueckchenweise: ein Altes loszulassen, und ein Neues einander zu zeigen. Um das zu feiern, was im Garten unseres Herzens aus der Saat des Fruehjahrs hervorging, und nun seine Wurzeln tiefer in die Erde, seine Blueten weiter der Sonne entgegenwachsen laesst.

Dancing Rabbit Ecovillage wurde Mittwoch um 3 Uhr morgens, nach 18 Stunden Fahrt mit Pax, Sara, Memory und Mousetrap (einer achtzehnjaehrigen, sehr duennen Katze), fuer fuenf Tage unsere Herberge. In Kuerze: Es ist ihnen zu viel Stress, ein Festival mit Tausenden jungen Leuten bei sich zu "hosten", und so verlagern wir unsere Aktivitaeten zur East Wind Community in Missouri. Mehr dazu im naechsten Kapitel, naechste Woche, hier, in meinem ersten blog... Es ist halb sechs Uhr frueh, die Voegel singen, und in wenigen Stunden gehts weiter zum hiesigen Meiga.Sommercamp, www.nfnc.org. Gute Nacht! Euer Tobias